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Brienzergrat

Die warmen und sonnigen Tage im März und Arpil sorgten dafür, dass der Schnee schneller zurück ging als ich mir erhofft habe. Also entschieden wir uns an Auffahrt statt auf Skihochtouren, den Brienzergrat zu Fuss zu absolvieren. Der Brienzergrat hatte ich schon lange in meinem Hinterkopf. Da die Bergbahnen wegen der Corona-Pandemie noch nicht fahren dürfen und es dadurch viel weniger Menschen unterwegs haben wird, konnte ich Roger schnell für dieses Abenteuer begeistern.

 

Am Freitagmorgen fuhren wir früh mit dem Zug nach Brienz. Von Brienz ging es den direkten Weg auf das Brienzer Rothorn. Wir begegneten unterwegs nur drei Personen. Die Stimmung war herrlich und der Weg super schön. Oben blies ein kalter Wind und wir machten nur ein paar Minuten Pause und assen unser Sandwich. Und weiter gings dem Grat entlang. Rauf und runter, über Stock und Stein. Ab und zu auf schmalem Grat, dann wieder breitere Wege. Wir kamen gut vorwärts und genossen die unglaubliche Stille. Wir begegneten nur ganz vereinzelt weiteren Menschen. Sobald wir aber wieder einen Sattel erreichten, wo die Leute mit dem Auto weit hoch fahren können und nicht eine lange Strecke zu Fuss laufen müssen, hatte es auch wieder mehr Menschen. Zum Glück waren wir dann schnell wieder weg und für uns alleine.

 

Irgendwann wurde es dann wärmer und die Sonne drückte. Wir wussten, dass es unterwegs nie eine Möglichkeit zum Nachfüllen unserer Wasserflaschen geben wird. Wir hatten pro Person 1.5 Liter Wasser dabei. Trotzdem mussten wir sorgsam mit dem Wasser umgehen und immer nur kurz den Mund frisch befeuchten. Gegen Ende träumten wir von Cola, einem kalten Bier und sonstigen Getränken. 

 

Als wir auf dem Augstmatthorn ankamen, wimmelte es nur so von Menschen. Der Aufstieg von der Lombachalp bis aufs Augstmatthorn dauert nur eine Stunde und dementsprechend bevölkert war der Weg ab hier. Deshalb entschieden wir uns hier nicht mehr dem Grat zu folgen. Wir nahmen den Weg über die Lombachalp und weiter bis nach Habkern, von wo aus uns das Postauto zurück nach Interlaken brachte. 

Mit 2'800 Höhenmetern und knapp 28 km Distanz waren wir am Ende ziemlich müde, aber glücklich und zufrieden. Eine sehr schöne Tour. Unbedingt machen, solange die Bergbahnen noch nicht fahren.

 

Cristina

 

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