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Pfingst-Skihochtouren

Am Samstag stiegen wir gemeinsam mit Sabrina und Dave von Saas-Fee, zuerst mit den Skis am Rücken, zur Britanniahütte auf. Dank den Corona-Richtlinien war die Hütte nur zu einem Drittel besetzt. Das heisst, wir hatten sieben Betten zu viert und somit genügend Platz um uns auszubreiten. Auch sonst war es in der Hütte richtig angenehm. Kaum vorstellbar was für ein Lärmpegel in dieser Hütte herrschen würde, wenn die Hütte mit 130 Gäste ausgebucht gewesen wäre?! Wir legten uns früh ins Bett, denn am Sonntagmorgen wurden wir von der Hüttenwartin bereits um 3.45 Uhr fürs Frühstück geweckt. Leider hatte Sabrina die ganze Nacht extrem starke Kopfschmerzen und musste uns schweren Herzens alleine ziehen lassen.

 

Wir waren die Ersten, welche sich auf den Weg in Richtung Strahlhorn machten. Da es am Abend zuvor ganz wenig geschneit hatte, durfte ich die Spurarbeit übernehmen. Den Gipfel des Strahlhorns sieht man von Beginn weg und die Distanz täuscht extrem. Wir kamen sehr gut vorwärts und die herrliche Stimmung beim Sonnenaufgang war unglaublich schön. Für Roger und Dave war es die erste richtige Skihochtour und der erste Viertausender. Umso schöner,  waren wir als Erste oben und konnten das Gipfelglück für uns alleine geniessen. Auf dem Gipfel war es windstill und ziemlich angenehm warm. Zuoberst konnten wir sogar ein paar Schwünge in einem Mini-Pülverchen geniessen! Den Gegenaufstieg zurück zur Hütte mussten wir im Nebel absolvieren. Dicke Wolken hatten die Hütte umhüllt. Sabrina ging es etwas besser und wir verbrachten den Nachmittag gemeinsam beim Jassen und Lesen.

 

An Pfingstmontag hiess es wieder um 3.45 Uhr Tagwache. Sabrina ging es zum Glück wieder gut und gemeinsam brachen wir um 4.30 Uhr in Richtung Alphubel auf. Da die Felsskin-Bahn ausser Betrieb war, mussten wir durch eine kleine Lücke im Schnee aus dem Tunnel kriechen. Und weil es im Tunnel stockfinster war ist uns leider nicht aufgefallen, dass Roger bei diesem Manöver seine Felle verlor, welche er unter seiner Jacke verstaut hatte. Als wir nach der Abfahrt zum Ausgangspunkt der Tour unsere Felle montieren wollten, sagte Roger plötzlich er finde seine Felle nicht mehr. Zuerst dachte ich, er mache einen Witz, als ich aber seinen ernsten Gesichtsausdruck sah, wusste ich, dass er es Ernst meinte. Wir hatten keine Ahnung wo er diese verloren hatte und da wir keine Zeit verlieren konnten, ist Roger zu Fuss zurückgekehrt und ich ging zusammen mit Sabrina und Dave weiter Richtung Alphubel. Es hat mich extrem angeschissen ohne Roger weiterzugehen und ich war ziemlich genervt. Roger nahm es aber locker und meinte wir sollen die Tour geniessen. 

 

Auch am Alphubel waren wir die Ersten und ich durfte den Weg selber suchen und Sabrina und Dave auf den Alphubel führen. Der Schnee war noch ziemlich hart und zum Teil eisig. Mit den Harscheisen war es aber kein Problem und wir kamen gut vorwärts. Als die Sonne zum Vorschein kam wurde es ziemlich heiss. Weiter oben trafen wir auf weitere Seilschaften, welche von der Täschhütte gekommen sind. Nach 4.5h erreichten wir den Alphubel auf 4'206 m ü. M. Es waren nur drei weitere Personen auf dem Gipfel und wir konnten die herrliche Aussicht und den Gipfelrast ohne Trubel geniessen. Für Sabrina war es der erste Viertausender und es war schön dieses Erlebnis mit den Beiden teilen zu dürfen. Die Abfahrt bot uns dann Sulzschnee vom Feinsten! Wir genossen die Abfahrt in vollen Zügen. Bei unserem Schuhdepot hat uns Roger bereits erwartet. Er hatte seine Felle im Tunnel gefunden und ist dann noch in Richtung Mittelallalin aufgestiegen und konnte so auch noch ein paar herrliche Schwünge im Sulzschnee geniessen. 

 

Zu Fuss ging es dann zurück in die Zivilisation nach Saas-Fee. Wieder mal gingen diese wunderschönen Stunden in unserer eindrücklichen Bergwelt viel zu schnell vorbei und es hiess für uns wieder zurück nach Hause und in den Alltag. Doch zum Glück heisst es für uns Anfang Juli bereits wieder für ein paar Wochen Abenteuer!!! Wir können es kaum erwarten, im Juli zum ersten Mal mit unserem Bus "Sämi" in die weite Welt aufzubrechen und neue Regionen, Berge und Landschaften zu erkunden. :-) Ein erster richtiger Test für unsere geplante Weltreise. Fünf Wochen Vanlife, gemeinsam auf kleinstem Raum! Judihui

 

Cristina

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Kommentare: 1
  • #1

    Bianca (Samstag, 06 Juni 2020 16:29)

    Voll schöne Touren ��