· 

Gran Paradiso direttissima

Beim Planen für unsere Bergtour auf den Gran Paradiso habe ich Roger die zwei Möglichkeiten vorgeschlagen, entweder Biwak etwas oberhalb des Rifugios Vittorio Emmanuele oder direttissima ab Le Pont am Ende des Valsavarenche. Eine Übernachtung in einer Hütte kommt für mich nicht in Frage, ich mag nicht viele Leute um mich rum und vorallem ist es mir viel zu teuer.

 

Roger musste gar nicht lange überlegen und meinte, dass er den Gran Paradiso gerne direttissima vom Tal aus besteigen möchte. Er ist es sich mitlerweile gewohnt, 2000 Höhenmeter und mehr am Stück zu absoliveren. Unsere Biketouren im Aosta waren auch über 2000 Höhenmeter und Skitouren im Winter mit mir haben in der Regel auch um die 2000 Höhenmeter zu bieten! :-)

 

Wir übernachteten direkt auf dem Parkplatz in Le Pont. Auch dort gibt es ein öffentliches WC und fliessend Wasser vom Brunnen. Um 2.30 Uhr am Morgen war Tagwache und kurz nach 3.00 Uhr liefen wir mit unseren kleinen Tagesrucksäcken und Stirnlampe los. Wir waren nicht die Einzigen mit dieser Idee. Doch die anderen Bergsteiger sahen wir schon bald nicht mehr. Nach 1.5 Stunden passierten wir bereits das Rifugio Vittorio Emmanuele auf knapp 2800 m ü. M. Dort waren die anderen Bergsteiger daran, sich für den Aufstieg parat zu machen. Zum Glück konnten wir die weiteren Bergsteiger so hinter uns lassen. Der Weg war dank Wegspuren und Steinmänner gut erkennbar. Schon bald waren wir beim Gletscher angelangt. Wir seilten uns an und montierten die Steigeisen. Schon bald überholten wir zwei Seilschaften, welche wohl von der Hütte etwas früher gestartet waren. Als die Sonne langsam aufging, wurde es richtig kalt. Weiter oben bliess dann auch noch ein ziemlich frischer Wind. Als wir auf dem Gipfel ankamen und die letzten Meter im Fels klettern konnten, war nur eine Seilschaft bereits oben, jedoch schon wieder im Abstieg. Wir hatten den Gipfel ein paar Minuten für uns alleine. Ich wollte dann ziemlich schnell wieder runter um möglichst allen weiteren Bergsteigern aus dem Weg gehen zu können. Beim Abstieg kamen uns so einige komische Gestalten entgegen, bei denen wir uns fragten: Überlebt ihr die Tour? ;-)

 

Kurz vor 10 Uhr waren wir bereits wieder bei der Hütte. Wir gönnten uns einen Cappuccino und genossen die Wärme und Ruhe für uns alleine auf der Sonnenterrasse.

 

Nach acht Stunden waren wir wieder in Le Pont. Roger gönnte sich in der Pizzeria einen Aperol Spritz. Ich blieb bei einem alkoholfreien Getränk, sonst wäre ich bereits vor 12 Uhr beschwippst gewesen. ;-)

 

Nach der Tour ging es mit unserem Sämi weiter in Richtung Courmayeur.

 

Pura vida

Cristina

Kommentar schreiben

Kommentare: 0