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Start auf Umwegen...

Die letzten Tage vor unserem Aufbruch waren hektisch und nagten an unseren Nerven. Wie im letzten Beitrag geschrieben hatte ich vor, am Donnerstag ins Goms zu reisen. Wegen des vielen Neuschnees und der grossen Lawinengefahr war das Goms bis am Samstagmittag abgeschnitten. Also musste ich mich in Geduld üben. Ich half Roger beim Zügeln der letzten Sachen aus seiner Wohnung und gemeinsam putzten wir wie die Verrückten. Meine Gedanken waren aber oft bei meinem Wohnwagen "Ben". Ich machte mir Sorgen, dass er die schwere Schneelast nicht übersteht. Mir waren aber die Hände gebunden und leider gehört Geduld nicht zu meinen Stärken. Was der arme Roger dann auch zu spüren bekam. 😬


Am Samstag, 30. Januar kurz vor 11.00 Uhr war es dann endlich soweit. Roger und ich fuhren von Sisseln bei Regen mit unserem Sämi los in unser 18-monatiges Abenteuer. Erste Station war Spiez. Dort parkten wir unseren Sämi und fuhren mit dem Zug weiter ins Goms. Als ich endlich bei meinem Wohnwagen war, fiel mir ein Stein vom Herzen. Er ist zwar kaum noch zu erkennen in den riesigen Schneemassen. Wir schaufelten den schweren und nassen Schnee vom Dach und Vorzelt. Eine anstrengende aber wohltuende Beschäftigung. Todmüde gingen wir früh ins Bett.


Heute unternahmen wir eine tolle Skitour im Goms. Die Lawinensituation hat sich etwas beruhigt. Ich durfte von Beginn weg alles selber spuren. Im Wald war der Schnee sehr nass und dadurch schwer. Das Spuren war anstrengend aber schön. Wir waren mutterseelenalleine. Ich konnte den Weg durch den tiefverschneiten Wald und dann die Berglandschaft selber suchen und meine eigene Spur in die bezaubernde Winterlandschaft legen. Mit den Nebelschwaden, der Sonne und der absoluten Stille fühlte ich mich wie auf Wolke 7. Ich habe Roger unterwegs gesagt, dass ich Schmetterlinge im Bauch habe, so schön war die einmalige Stimmung. Erst in der ersten Abfahrt kreuzten wir elf weitere Tourengeher, welche uns auf meiner Spur entgegen kamen. Das Runterfahren fühlte sich an wie Surfen. Es war so wahnsinnig schön, dass wir nochmals anfellten und den oberen Teil ein zweites Mal absolvierten. Natürlich, noch bevor die elf anderen ihre Lines in den Schnee ziehen konnten. 😝


Nun geniessen wir den Abend in unserem Wohnwagen und sind gespannt was für Abenteuer in den nächsten Tagen auf uns warten.


Pura vida

Cristina

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Kommentare: 2
  • #1

    Martin (Montag, 01 Februar 2021 07:47)

    Gseht ja super us :) Viel Spass und Gruess us Allschwil

  • #2

    Dominik (Donnerstag, 04 Februar 2021 15:04)

    Ich beneide euch, viel Spass!