Nachdem wir die Berge rund um den grossen St. Bernhard mit den Skis erkundet hatten, ging es mit Sämi weiter ins Val Ferret. Unterwegs machten wir wie immer einen Zwischenstopp in meiner Lieblingsfiliale der Migros in Sembrancher. Diese Migros besuche ich seit vielen Jahren auf all meinen Bustrips im Sommer und Winter. Dort gibts gratis WLAN und ein öffentliches WC, wo man sich und das Geschirr waschen und alle Flaschen mit frischem Wasser auffüllen kann. 😉 Und zu guter Letzt gibt es in dieser Filiale den besten Verveine Tee. Aus der Region für die Region. Diese Info als kurzer Exkurs.
La Fouly kannte ich bereits von meinem Bustrip mit Res im Winter 2012. Der damalige Parkplatz hatte nun leider ein Verbot für das Parkieren über Nacht. Etwas weiter in Le Clou fanden wir aber ein schönes Plätzchen für drei Nächte.
Wir unternahmen zwei schöne und lange Skitouren mit tollen Überschreitungen und Abfahrten in steilen Couloirs mit tollem Pulverschnee. Durch den starken Wind war es an einem Tag bitterkalt. Unseren sogenannten Ruhetag verbrachten wir auf den Loipen in La Fouly. Die Loipen führen durch schöne Wälder. Ein stetiges rauf und runter machte den Ruhetag dann doch etwas anspruchsvoller als geplant. 😇
Gestern nach der Tour sind wir mit Sämi nach Champex Lac weitergereist. Heute Morgen machten wir uns mit den Skis auf ins Val Arpette um ein paar Couloirs zu fahren. Kurz vor dem ersten Col, auf den letzten eisigen Metern rutschte Roger aus und verlor dabei einen Ski. Der Ski raste in vollem "Garacho" den steilen Hang hinunter und verschwand ziemlich schnell aus unserem Blickwinkel. Ich fuhr, mit den Fellen an den Skis, nochmals etwas runter. Konnte den Ski aber leider nirgends sehen. Roger musste also wohl oder übel ca. 7 km mit nur einem Ski runterfahren. Ich konnte den schönen Pulverhang auch nicht geniessen, da ich jeweils den ganzen Hang von links nach rechts querte, in der Hoffnung plötzlich auf den verlorenen Ski zu stossen. Leider blieb es bei der Hoffnung und wir konnten den Ski nirgends finden. 😪
Unten angekommen meldete ich den Verlust bei der Talstation von La Breya. Falls ein Tourengeher den Ski plötzlich findet und ins Tal bringen sollte.
Wir gingen dann mit meinem Ski und den Schuhen von Roger ins lokale Sportfachgeschäft. Leider passen seine Schuhe nur wegen wenigen Millimetern nicht auf meine Skibindung. Denn ich hätte noch meinen uralten Reserveski dabei. Beim Verstellen der Bindung meinte der Monteur, dass der eine Hinterteil meiner Bindung kaputt sei. Das Auslösegewicht etc. könne nicht mehr eingestellt werden und das Fahren sei gefährlich. Das hat uns gerade noch gefehlt. Ich fragte dann nach Garantie und er musste nur lachen... Leider ist mein Ski und die Bindung aus dem 2014 und von Garantie kann ich da nur träumen. Aber immerhin habe ich diesen Winter bereits 40 Touren damit gemacht, dann wird er wohl auch noch bis am Ende halten, hoffe ich doch. Morgen werde ich mich nochmals alleine auf die Suche nach Rogers Ski machen. Falls ich ihn nicht finden werde, werden wir die Bindung des noch vorhandenen Skis auf meinen Ski montieren. Dann habe ich wenigstens wieder eine ganze Bindung.
Eigentlich halten wir uns bestens in unserem Tagesbudget von CHF 50.00 pro Tag. Wir haben die letzten Tage sogar Einiges gespart. Doch Budgets für neue Skis und Bindungen haben wir leider nicht. So müssen wir halt längere Zeit auf Bier und Wein verzichten. Essen gibts nur noch alles was in der Migros zum halben Preis angeboten wird 😄😉. Und wer weiss, vielleicht finden wir ja mal einen Ski- oder Sportausrüstungssponsor. Wir können auf jeden Fall behaubten, dass wir das Material täglich ausgiebig testen und wertvolle Feedbacks geben würden. 🙏
Aber wir wollen nicht klagen. Denn uns geht es bestens. Wir leben unseren Traum und in absoluter Freiheit und täglich draussen in unserer wundervollen Bergwelt. 🚐🌍❄🗻
Wir sind dankbar und glücklich.
Pura vida
Cristina
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