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Vinschgau - das Outdoorparadies

Seit unserem erfolgreichen "illegalem" Grenzübertritt nach Italien, sind wir im wunderschönen Vinschgau unterwegs. Das Vinschgau besuchte ich zum ersten Mal im 2010. Es war sofort "Liebe auf den ersten Blick". Das letzte Mal im Vinschgau war ich im 2015. Schon lange wollte ich Roger "meine Liebe" zeigen. Wenn nicht jetzt, wann dann? Bei meinen ehemaligen Besuchen residierte ich jeweils auf dem Campingplatz Sägemühle in Prad. Ein wunderschöner Campingplatz mit Wellnessanlage, einem herzigen Café, einer leckeren Pizzeria und sehr freundlichen Gastgebern. Auf jeden Fall war es bis 2015 der Fall. Jetzt, mit unserem Tagesbudget von CHF 50.00, liegt eine Übernachtung auf dem Camping leider nicht drin. Wie immer, wenn ich durch Prad fahre, muss ich als erstes in den Spar. Dort gibt es nämlich den besten Ziegenbutter auf Erden. Von meinen bisherigen Besuchen weiss ich, dass diese Butter jeweils am Donnerstag geliefert wird und meistens noch am selben Tag ausverkauft ist. Das Karma meinte es gut mit uns, denn unsere Anreise war an einem Donnerstag und ich konnte mir gleich zwei "Mödeli" Ziegenbutter ergattern. 😍 


Als nächstes zeigte ich Roger meine zwei Lieblingscafés. Auch Roger fühlte sich schnell pudelwohl, dank der jungen und sehr hübschen Serviertochter in einem der Cafés. So weiss ich wenigstens wo er sich aufhält, wenn ich alleine mit dem Bike unterwegs bin. 😉


In den letzten Tagen erkundeten wir das Vinschgau per Bike und zu Fuss. Das Vinschgau bietet hammer coole Singletrails mit Fahrspass vom Feinsten. Und wenn man sich auf Trails bewegt, wo keine Shuttles oder Bergbahnen hochführen, hat man die Trails praktisch für sich alleine. Es ist doch viel schöner aus eigener Muskelkraft einen Berg zu bezwingen, als sich mit einer Horde jolender Hipsterbiker auf einen Berg transportieren zu lassen. Leider hat der Trend von E-Bikes und Shuttles auch im Vinschgau seine Spuren hinterlassen. Zum Teil wurden Fahrverbote aufgestellt und Gatter mit Nägeln verriegelt. Im 2010 konnten wir noch unbekümmert eine Woche lang alle möglichen Wanderwege fahren und das ohne anderen Bikern oder Wanderern zu begegnen. Ich bin froh, dass ich, zur Blüte meines Lebens, bereits mit dem Bike und zu Fuss auf unzähligen Bergen unterwegs war und noch von keinen Verboten etc. in meiner Freiheit eingeschränkt wurde. Ich habe mich zum Glück seit eh und je voll ausgelebt. Und jetzt wo auch das Alter an mir langsam Spuren hinterlässt, kann ich mit den vermehrt auftretenden Verboten, Regeln und Einschränkungen "etwas" besser umgehen. 😪


Gestern stand wieder mal eine Hochtour, der Ortler 3'905 m ü. M., auf dem Programm. Wir starteten um 04.15 Uhr Morgens zu hinderst in Sulden. Mit Stirnlampe folgten wir den gut beschilderten und abwechslungsreichen Wanderwegen zur Payerhütte. Als wir um 7.00 Uhr bei der Payerhütte ankamen, waren alle Bergsteiger, welche in der Hütte übernachet hatten, bereits seit 1.5h unterwegs. Wir hatten den Grat also für uns alleine. Zum Teil recht schöne Kletterei. Als wir auf den Gletscher kamen, begegneten wir den ersten Seilschaften, welche bereits im Abstieg waren. Auf dem Gletscher seilten wir uns an. Wir konnten einer guten Spur bis zum Gipfel folgen, welchen wir kurz vor 10 Uhr erreichten. Auf dem Gipfel war neben uns nur noch eine zweite Seilschaft. Weil ein stürmischer Wind bliess, gab es nur einen Gipfelkuss, ein Selfie und etwas zu knabbern. Nach fünf Minuten Gipfelrast nahmen wir bereits wieder den Abstieg unter die Füsse. Auch der Abstieg verlief problemlos. Auf den letzten paar huntert Höhenmetern zurück nach Sulden, machte sich aber langsam etwas Müdigkeit bemerkbar. Um ca. 14.30h waren wir zurück in Sulden und waren froh, unsere Bergschuhe nach über 10 Stunden und 2'400 Höhenmetern rauf und runter, endlich ausziehen zu können. Das Bier im Anschluss haben wir uns mehr als verdient. In einer gemütlichen Gartenbeiz stiessen wir auf den wunderschönen Tag und die erfolgreiche Hochtour an. 


Heute schliefen wir aus, erkundeten die Gegend noch etwas zu Fuss, bevor es um die Mittagszeit zu regnen anfing. Nun sitzen wir in einem der beiden Cafés in Prad, beobachten das Geschehen auf dem Dorfplatz, lesen und ich schreibe diesen Blog.


Mit den besten Grüssen aus einem meiner Kraftorte, dem Vinschgau!!


Pura vida

Cristina

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Kommentare: 1
  • #1

    Nicole & Family (Dienstag, 20 Juli 2021 07:47)

    Juhuu ihr beiden! Danke für die Zeilen. Vinschgau muss wirklich schön sein. dank deiner Worte Cristina und den Bildern träum ich gerne mit. Der Berg war streng, gell Roger ;-). Geniesst es weiterhin - und wie geht das mit dem „ illegalen“ Grenzübertritt �? Habt ihr euren Sämi über nen Berg gezogen- drum war das so streng, achso ��. E Drücker us Sörenberg �, Nicole