· 

Schiff ahoi

Während ich diesen Blog schreibe, sitze ich an Deck der Autofähre nach Teneriffa. Ich schreibe diesen Blog im Word, da wir hier kein WLAN haben. Wenn du den Blog also liest, sind wir bereits auf Teneriffa angekommen. Vor 26 Stunden sind wir in Huelva (Spanien) mit Sämi auf die Fähre gefahren. Es liegen noch weitere sieben Stunden Fahrt vor uns, bis wir die kanarische Insel Teneriffa erreichen.

 

Eigentlich wollten wir bereits am Samstag, 23. Oktober mit der Fähre losfahren. Im Internet haben wir uns im Voraus über den Fahrplan informiert und gesehen, dass es noch freie Plätze gibt. Wir sind extra einen Tag früher von Portugal nach Huelva gereist, um ein Ticket direkt vor Ort zu buchen. Leider stimmte das Angebot im Internet nicht mit dem tatsächlichen Angebot überein. Als wir nämlich bei der günstigsten Gesellschaft das Ticket vor Ort buchen wollten, informierte uns die Dame hinter dem Schalter, dass ihre Flotte für unsere Fahrzeuggösse erst wieder am 13. November einen freien Platz habe. Wir waren ziemlich überrascht. Haben wir uns das Ganze doch viel einfacher und unkomplizierter vorgestellt. Wir mussten also auf die teure Fährgesellschaft «Fred Olsen» ausweichen. Auch dort war die Fähre für den 23. Oktober bereits voll. Wir konnten aber noch ein Ticket für die Abfahrt am Dienstag, 26. Oktober ergattern. Das Ticket war mit knapp CHF 950.00 fast doppelt so teuer wie bei der anderen Fährgesellschaft. Auf die Buchung einer Kabine haben wir dankend verzichtet. Wir wollten aber nicht noch bis 13. November warten und haben deshalb in den «sauren Apfel» gebissen. Zum Glück haben wir in den letzten Monaten Geld von unserem Budget gespart, so dass wir ohne schlechtes Gewissen im Oktober das Budget überziehen können.

 

Nach dem Kauf des Fährtickets fuhren wir weiter nach Malaga. Hatten wir doch tolle Berichte über Mountainbikerouten in dieser Gegend im Internet gelesen. Wie meistens informierten wir uns in der App Park4Night über mögliche Übernachtungsplätze, möglichst nahe bei den Bikerouten. Beim Lesen der diversen Kommentare von Nutzern zu den Plätzen war uns nicht wirklich wohl zu Mute. Einige klagten über zerschlagene Scheiben und praktisch bei jedem Platz stand, dass die Gegend eher einer Abfallhalde, als einem Naherholungsgebiet gleiche. Von Spanien sind wir uns bereits einiges gewohnt und deshalb zerbrachen wir uns nicht zu fest den Kopf darüber. Wir steuerten einen der Plätze direkt am Ende der diversen Trails an und richteten uns ein. Es war bereits dunkel und wir schauten einen Film auf Netflix, als plötzlich ein Polizeiauto auftauchte und der Polizist an unsere Türe klopfte. Er informierte uns, dass das Übernachten in diesem Gebiet wegen Waldbrandgefahr verboten sei. Wir mussten also wieder alles zusammenpacken und uns spät in der Nacht noch auf die Suche nach einem neuen Platz machen. Zu nahe an die Stadt wollten wir nicht und an vielen Orten stand ein explizites Camperverbot. Wir fanden dann doch noch einen Platz, welcher dann tatsächlich eher einer Müllhalde glich. Nur für eine Nacht war uns das aber egal. Wenigstens konnten wir in Ruhe schlafen.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns mit den Bikes auf, die verschiedenen Trails, welche wir auf Trailforks gesehen hatten, zu erkunden. Leider entpuppten sich viele der Trails als breite Forstwege und wenn es mal einen etwas cooleren Trail hatte, war dieser plötzlich mit einem Tor und Schloss abgesperrt. Auch wurde uns ziemlich schnell klar, warum die Spanier mit Hardtails unterwegs waren. Nach dieser Tour hatten wir genug von dieser Gegend. Malaga findet ganz bestimmt keinen Platz in unserer «Must see» Liste für Spanien. Wir fuhren wieder in Richtung Huelva und fanden in der Sierra Norte, in einem herzigen Dorf, einen gratis Stellplatz für Camper. Mitten im Dorf inklusive Toilette, WLAN, Strom und fliessend Wasser. Und das alles völlig kostenlos. Da müssen wir Spanien wirklich ein Kränzchen winden. In vielen kleinen Dörfern auf dem Land werden Campern gratis Stellplätze zur Verfügung gestellt. Oft sogar mit gratis Strom und WLAN. Und in Portugal hatte es sogar in einigen Dörfern öffentliche Duschen, welche gratis zur Verfügung standen.

Wir unternahmen dann noch zwei schöne Touren auf dem Rennvelo bevor wir mit Sämi zurück nach Huelva an den Hafen fuhren.

 

Nun freuen wir uns auf einen Tapetenwechsel. Wir werden in den nächsten Wochen die verschiedenen Inseln der Kanaren erkunden. Für uns beide völliges Neuland. Wir sind gespannt und freuen uns auf viele neue Abenteuer.

 

Pura vida

Cristina 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0