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Rennradparadies La Gomera

Hast du dich auch schon gefragt warum man die härteste Etappe einer Rundfahrt "Königsetappe" nennt? Meine heutige Tour mit 120 km und 3'600 Höhenmeter könnte man nämlich so nennen. Während dem Fahren gingen mir aber genau diese Gedanken durch den Kopf. Warum Königsetappe? Wie ist diese Bezeichnung wohl entstanden? Ein König sitzt doch einfach auf seinem hohen Thron, gibt Befehle und lässt sich bedienen. Die Drecksarbeit vollbrachten immer die Untertanen. Und in einigen Königreichen geht es heute immer noch so zu und her. Für mich eine absolut unpassende Bezeichnung. Deshalb gab ich meiner Tour den Namen "Indianeretappe". Indianer sind draussen in der Wildnis zu Hause, sind Kämpfer, wissen wie man in der Natur überlebt und lassen sich von nichts und Niemandem unterkriegen. Ich persönlich kann mich mit dieser Bezeichnung viel besser identifizieren!! 😃


Warum ich auf La Gomera auf all meinen Ausfahrten Total erst sieben weiteren Rennradfahrern begegnet bin, kann ich mir nicht erklären? Auf Teneriffa wimmelte es von Rennradfahrern. Dabei hat La Gomera viel schönere Strassen und vor allem viel weniger Autoverkehr. Und wenn man wie ich, Höhenmeter viel lieber hat, als langweilige, lange Flachetappen, dann ist man hier genau richtig. Man kann ohne Probleme eine Woche oder länger jeden Tag neue Touren unternehmen. Man kann die Strassen in verschiedenen Richtungen kombinieren. Praktisch in jedes Tal führt eine gut asphaltierte Strasse bis ans Meer. In den kleinen, herzigen Dörfer gibt es gemütliche Restaurants und Cafés wo man sich bei Cappuccino und frischen Snacks für den Rückaufstieg stärken kann. Die Strassen sind in einem sehr guten Zustand. Die Fauna und Flora sehr abwechslungsreich. In der Mitte der Insel befindet sich der Nationalpark Garajonay, welchen man von allen Seiten anfahren kann. Während einer Ausfahrt kann man durch verschiedene Klimazonen fahren. An der Küste ist es meistens sonnig und warm, oben im Nationalpark dagegen oft neblig, frisch und ab und zu ziemlich windig. Der nördliche Teil ist eher karg und es gibt schöne Strassen mit wundervollem Blick auf den Atlantik, Teneriffa und den Teide. Der südliche Teil ist grüner und etwas abwechslungsreicher. Alle Strassen haben sehr wenig Verkehr und die Autos fahren vorsichtig und überholen praktisch alle mit mind. 1.5 Meter Abstand. 


Für mich geht La Gomera in die Top 10 der mir bekannten Regionen für Rennradfans.

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