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Winterwonderland

Nun sind wir bereits wieder seit zehn Tagen in der schönen Schweiz und bald seit einem Jahr mit unserem Bus "Sämi" unterwegs. Wir haben in diesem Jahr sehr viele schöne Landschaften und Regionen besuchen und vieles erleben dürfen. Beim Reisen wurde mir wieder mal bewusst, wie privilegiert wir in der Schweiz sind. Ich liebe das Reisen und das Entdecken von Neuem. Unterwegs ist mir aber einmal mehr klar geworden, wie fest ich die Berge liebe und vor allem auch brauche. Wie glücklich ich mich schätzen darf, dass ich in der Schweiz aufwachsen durfte. Unsere kleine Schweiz bietet mir einfach alles, was ich zum leben brauche. Und als ich wieder zurück im Berner Oberland und meinen geliebten, frisch verschneiten Bergen ankam, fing mein Herz wie wild an zu pochen. Es kribbelte und fühlte sich an, wie wenn man frisch verliebt ist. Ich bin ja eine Person, welche nicht lange am selben Ort leben kann. Aber ich weiss, dass die Schweiz meine Heimat ist und ich hier in den Bergen mich zu Hause fühle und immer wieder gerne hierhin zurück komme. 

 

Von Mai bis Dezember waren wir in südlichen Regionen unterwegs und hatten praktisch immer über 20 Grad und Sonne pur. Mir fiel auf, dass mir die Jahreszeiten fehlten. Für mich war es einfach immer Sommer. Die ganze Vegetation sah fast immer gleich aus. Überall karg, trocken und ausser im Südtirol und den Dolomiten sehr selten grün. Im Herbst habe ich die vielen verschiedenen Farben der Laubbäume und der wunderschönen Lärchen vermisst. Für Roger war es manchmal bestimmt nicht einfach mit mir, weil ich auch in Spanien und auf den Kanaren viel lieber im Landesinneren und den Bergregionen unterwegs war. Wir verbrachten zwar auch einige Tage in der Nähe des Meeres, doch für Roger waren das keine Strandferien. Denn wirklich am Strand, muss ich zugeben, waren wir vielleicht insgesamt an zehn Tagen! Und ich gebe zu, während den 2.5 Monaten auf den Kanaren war ich nur gerade vier Mal im Meer. Das können viele von euch vielleicht nicht verstehen, ich verstehe es ja manchmal selber nicht. Ich schaue den wilden Wellen gerne zu. Jedoch am liebsten auf einer abgelegenen steilen Klippe ohne Sandstrand und ohne andere Menschen. Wenn die Wellen richtig gross sind und wild gegen die Felsen peitschen, der Wind einem um die Ohren zieht und weit und breit keine Zivilisation zu sehen ist, dann liebe ich das Meer! Und wenn ich surfen könnte, so wie die richtig guten Surfer, dann würde es mich sicher auch öfters ins Meer ziehen! Aber ehrlich gesagt, habe ich das Wasser lieber in Form von Pulverschnee oder Eis zum Eisklettern! ;-)

 

Deshalb bin ich natürlich sehr happy, dass wir für einige Tage / Wochen nun zurück in der Schweiz sind. In den letzten Tagen konnten wir bereits einige schöne Skitouren unternehmen. Auch auf unseren schmalen Latten, den Langlaufskis, haben wir bereits verschiedene Gebiete erkundet. Es hat zwar leider ziemlich wenig Schnee, dank der anhaltend kalten Temperaturen, haben wir aber auch heute immer noch unverspurte Pulverhänge gefunden. 

 

Das vielleicht grösste Highlight der letzten Tage erlebten wir gestern. Benu, ein Freund welchen ich durch meine Tätigkeit bei der Niesenbahn kennenlernte, zeigte uns den Gleitschirmstart auf Skis. Als Vorbereitung sind wir am Montag seit langem wieder mal geflogen. Das übliche Hike und Fly in Interlaken an unserem Lieblingshang. Auf den Kanaren hatten wir zwar vor zu fliegen, aber alleine haben wir uns nicht getraut und als wir uns einer Schweizer Flugschule anschliessen wollten, wurden wir leider versetzt. Aber das ist eine andere Story. Umso schöner, dass es nun endlich wieder mal geklappt hat. Mit Benu übten wir an einem Hang in Aeschiried. Zum Abschluss liefen wir mit den Skis auf den Aeschi-Spitz und flogen von dort zum Langlaufzentrum in Aeschiried zurück. Ich war ehrlich gesagt ziemlich nervös und auch etwas skeptisch ob ich das kann. Es ging aber alles tiptop und dank der super Instruktion und der ruhigen Art von Benu, wurde mir die Angst genommen. Leider ist bei meinem Gurtzeug bei der Landung noch der Notschirm rausgefallen. Deshalb haben wir meinen Schirm zur Kontrolle und neuem Falten des Notschirms abgegeben und werden so erst nächste Woche wieder weiter üben können. Wenn es nämlich weiterhin keinen Neuschnee gibt, werden wir bestimmt wieder mehr Zeit in der Luft verbringen.

 

Das Leben ist und bleibt spannend. Nun hoffen wir auf das gute Gemüt der Frau Holle und dass sie es schon bald wieder richtig schneien lässt!!

 

Pura vida

Cristina

 

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