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Kassensturz

Wie ihr alle bestimmt schon mitbekommen habt, haben Roger und ich ein Reisebudget von CHF 50.- pro Tag. Für unsere 18-monatige Auszeit haben wir beide je CHF 15'000 auf unser Reisekonto einbezahlt. Mit den insgesamt 30'000 Schweizer Franken sollten wir die 18 Monate gut leben können. Ich bin mir gewohnt, sparsam und billig zu leben - weil mir bisher Geld nie viel bedeutet hat und ich meine Jobs nicht nach der Bezahlung, sondern nach dem Sinn und meinen ethischen Werten ausgewählt hatte. Weil ich schon immer eine persönliche Buchhaltung über meine Ein- und Ausgaben führe, habe ich dieses Ämtli auch für unsere Reise übernommen. 

 

Mit dem budgetierten Betrag bezahlen wir die Haftpflicht, die Autoversicherung, die Autosteuer, Autobahngebühren, Diesel, Fähren, das Essen, allfällige Übernachtungstaxen und ungeplante Ausgaben wie Bussen, Parkgebühren, Eintritte in Schwimmbäder und Kletterhallen und ab und zu ein Café oder Bier in einer Beiz. Was jeder von uns selber noch zusätzlich bezahlt, sind die Krankenkasse und die Steuern. Wobei ich natürlich denke, dass ich mit Null Einkommen für 2021 auch keine Steuern bezahlen muss!! 🤗

 

Langsam wissen wir, was unsere liebsten Lebensmittel pro Kg oder 100 Gr ungefähr kosten und wo wir welche Produkte am günstigsten einkaufen können. Ich persönlich finde es immer lustig, wenn wir in den diversen Lebensmittelläden durch die Regale schlendern und schauen, welche Artikel zum halben Preis angeboten werden. Dann wird unser Menüplan kurzerhand angepasst. Denn uns spielt es keine Rolle, ob das Datum auf der Verpackung in der Vergangenheit liegt. Wir essen "alles" was keinen Schimmel hat und nicht verdorben riecht. Bis jetzt leben wir noch, so schlimm können abgelaufene Lebensmittel also nicht sein. 

 

Eine eigene Statistik führe ich für die Diesel-Ausgaben für unseren Sämi. Ich hatte schon immer ein Faible für Zahlen und Statistiken, dabei kann ich meine Kreativität mit dem Erstellen von verschiedenen Grafiken ausleben. Nicht ganz normal, ich weiss, aber was ist heute schon normal? Ich habe die Diesel-Statistik vom 17. Januar 2021 - 11. Januar 2022 ausgewertet. In diesen 12 Monaten haben wir 26'760 Kilometer mit Sämi zurückgelegt. Sämi hat in dieser Zeit 2'957 Liter Diesel verbraucht. Das heisst, im Durchschnitt verbraucht Sämi rund 11 Liter Diesel auf 100 Kilometer. Im Sommer natürlich weniger, weil wir in dieser Zeit nicht heizen müssen. Im Winter läuft unsere Standheizung auch mit Diesel, dementsprechend höher ist der Verbrauch auf 100 Kilometer gerechnet. Für die 2'957 Liter Diesel mussten wir ca. CHF 4'609.- hinblättern. Wobei ich die Tankfüllungen im Ausland immer mit demselben Umrechnungskurs von CHF 1.10 pro 1 EURO berechnet habe. Weil der Umrechnungskurs meistens günstiger war, waren die Ausgaben nicht ganz so hoch. Am meisten pro Liter Diesel bezahlten wir im Schnitt in der Schweiz, Frankreich und Italien. In diesen drei Ländern bezahlten wir teilweise bis CHF 1.76 pro Liter. Am günstigsten war der Diesel in Spanien. Im Durchschnitt ca. CHF 1.35 pro Liter. Ganz billig war der Diesel auf Gran Canaria. Dort tankten wir für CHF 1.08 pro Liter. Seit ein paar Wochen hat der Preis für Diesel, wie bestimmt alle mitbekommen haben, die CHF 2.00 Marke bei weitem überschritten. Deshalb versuchen wir so wenig Kilometer wie möglich zu fahren und bleiben vermehrt am selben Ort. 

 

Nun sind wir bereits seit 9 Tagen in der Region Davos / Klosters unterwegs. Eine für uns beide noch ziemlich unbekannte Region. Mit Res war ich vor rund 8 Jahren mal für zwei Wochen in der Region mit dem Van auf Skitouren unterwegs. Doch seit damals hat sich viel verändert und es ist schön, gemeinsam mit Roger diese Region auf Skitouren zu entdecken. Die Stadt Davos gefällt mir überhaupt nicht. Für mich persönlich ein Ort ohne jeglichen Charme. Total überbaut, viele komische Menschen, Discos und abartig teuer. Im Kaffeeklatsch bezahlt man für einen mittelmässigen Cappuccino sage und schreibe CHF 5.90. Dazu gibt es nicht einmal ein Güetzi oder Schöggeli??? 

 

Nun sind wir bereits 14 Monate unterwegs. Und weil wir noch nie über die Stränge geschlagen haben und unser Budget immer noch im grünen Bereich ist, haben wir uns heute sogar einen Brunch gegönnt. Aktuell sitzen wir im Migros Restaurant in Davos und geniessen den zMorge-Hit. Für CHF 6.90 pro Person kann man hier frühstücken. Es ist nicht nur sehr preiswert, auch die Gipfeli  und der Cappuccino sind super lecker. Eigentlich wollten wir heute Morgen auf eine Skitour - weil es aber wieder erwarten beim Aufwachen total verhangen und viel zu warm war, entschieden wir uns, zurück ins Bett zu kriechen. Wir sind beide etwas ausgelaugt. Das Nomadenleben und die vielen sportlichen Abenteuer haben seine Spuren hinterlassen. Unser Körper und vor allem unser Geist schreien nach Ruhe und Erholung. Ein echtes Warnsignal - wenn es mich nämlich lieber zurück ins Bett als in den Schnee zieht, dann ist es wirklich an der Zeit mal Inne zu halten. Mein Körper und Geist sind langsam in die Jahre gekommen und mein ewiger Drang nach Bewegung zollen seinen Tribut. 

 

In dem Sinne wünsche ich allen einen wunderschönen Tag und schicke liebe Grüsse aus dem Migros Restaurant in Davos! 

 

Ps: ich habe im Migros Restaurant soeben noch einen Spar-Gutschein gefunden - deshalb werden wir morgen gleich nochmals hier Frühstücken!! ;-)

 

Pura vida

Cristina

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Raphael Jehle (Dienstag, 29 März 2022 09:16)

    Hey….feelgood gipsys….keep going and living…ich finde euren mut und es zu tun echt super. Beim lesen der Beiträge und anschauen der Fotos packt mich eine Lust.
    Geniesst es weiterhin und bleibt gesund.