· 

Alles hat irgendwann ein Ende

Kaum zu glauben wie schnell die Zeit vergeht. Für mich fühlt es sich an, als wären wir erst aufgebrochen. Doch in der Realität geniesse ich mittlerweile seit 15 Monaten das Leben als Nomadin in vollen Zügen. Leider neigt sich mein Nomadenleben aber langsam dem Ende zu. Weil ich nicht so wie Roger - einfach zu meinem bisherigen Arbeitgeber zurückkehren kann - habe ich im Dezember mit der Jobsuche begonnen. Seit Januar weiss ich, dass meine Reise mit Sämi, vorläufig Ende April enden wird.

 

Im Mai heisst es für mich zurück in den Berufsalltag. Bei meiner Jobsuche war mir klar, dass es sich um eine sinnvolle Arbeit handeln muss und mein zukünftiger Arbeitgeber in irgend einer Bergregion der Schweiz zu Hause sein sollte. So wurde ich im Wallis fündig. Ab Mai werde ich im Wallis arbeiten und im wunderschönen Goms wohnen. Im Goms wartet ein kleines, herziges und möbliertes Studio auf mich. Ich muss nur noch meine 10 Kisten mit meinem ganzen Hab und Gut bei meinen Eltern abholen und schon bin ich wieder mehr oder weniger sesshaft. Arbeiten werde ich in einem 50% Jahrespensum bei Pro Natura im Zentrum Aletsch auf der Riederalp. Ich werde also neben dem Arbeiten noch genügend Zeit für meine unzähligen zusätzlichen Projekte, Ideen und meinen Bewegungsdrang zur Verfügung haben. Während der Wintersaison werde ich meine begonnene Ausbildung zur Langlauflehrerin weiterführen und nebenbei bei der Langlaufschule in Oberwald unterrichten. So mal die Idee, doch wer weiss, was noch alles kommen wird. Ich werde, wie in meinem bisherigen Leben - offen durchs Leben schreiten und alles einfach auf mich zukommen lassen. Roger wird die Reise mit und ohne Sämi für 2.5 Monate alleine weiterführen, bevor er Mitte Juli zu seinem Arbeitgeber im Baselbiet zurückkehren wird. Bezüglich zukünftiger Wohnung hat er keinen Stress, da er am Anfang im Sämi wohnen kann. 

 

Und weil ich Ende Juni, zusammen mit Valentin, nochmals die Herausforderung eines 1'000 km selfsupported Rennradabenteuers annehmen werde, musste ich schweren Herzens meine Skitourenausrüstung vorzeitig in den Sommerschlaf bringen und mein Rennrad aus dem Winterschlaf holen. Bis zum Start versuche ich noch rund 3'000 km mit dem Rennrad zurückzulegen. Letztes Jahr hatte ich vor dem Start in Portugal zwar knapp 4'000 Kilometer in den Beinen - doch das werde ich in den verbleibenden 2.5 Monaten bis zum Start wohl nicht mehr schaffen!! Dafür habe ich mit den Skitouren einiges an Höhenmeter sammeln können und diese werden mir bei den insgesamt 25'000 Höhenmetern, quer durch die Pyrenäen, dann hoffentlich hilfreich sein. Schlussendlich kommt es so wie es kommen soll und wie ich aus meiner letzten Erfahrung weiss, sind der Kopf und die Gesundheit (Knie, Rücken, Arsch) viel ausschlaggebender, als unzählige Kilometer in den Beinen. 

 

Seit 10 Tagen bin ich leider am kränkeln. Vier Tage ging gar nichts mehr, aber langsam geht es wieder etwas aufwärts. Nur die Ohren- und Halsschmerzen wollen einfach nicht verschwinden. Vielleicht ist es auch im Kopf, weil mein Unterbewusstsein weiss, dass bald "aus die Maus" ist und ich wieder zurück in ein mehr oder weniger strukturiertes Leben muss? Ich weiss es nicht, auf alle Fälle nervt mich meine angeschlagene Gesundheit langsam tierisch. Seit Montag sind wir nun in der Toskana. Zwei schöne Ausfahrten konnte ich bereits machen. Heute gönne ich mir und meiner Gesundheit etwas Erholung und wir nutzen das Regenwetter für einen ausgiebigen "Chilltag" in unserem Sämi - mit Blick auf das Meer.

 

Pura vida

Cristina

Kommentar schreiben

Kommentare: 0